Die historische und systematische Erforschung von ‚Wissen‘ als dem zentralen Leitkonzept der Wissenschaften einerseits, der modernen Wissensgesellschaft andererseits sowie seiner (text)medialen Repräsentation und Vermittlung, stehen mit dem Thema "Textwelten und Wissensforschung" im Zentrum der Forschungsbrücke HEiKAexplore für die nächste Ausschreibungsrunde. Eine besondere Rolle werden dabei auch Fragen der Erzählforschung, der Fiktionsforschung und der Rhetorik zukommen:
Welche Arten von Wissen vermitteln Erzählungen? Wie ist das Verhältnis von Wissen und Fiktion zu beschreiben? In welcher Weise dienen rhetorische Verfahren wie etwa Metaphern der Wissenserschließung und -vermittlung? Welchen Bedeutungswandel erfahren Topoi wie z.B. die des Automaten, des künstlichen Menschen oder Cyborgs bis in die Gegenwart?
Untersucht werden im Rahmen der Forschungsbrücke unter anderem die historischen Wandlungen von Wissensansprüchen in unterschiedlichen wissenskulturellen Situationen sowie Formen der Darstellung, Produktion, Diskussion, Distribution, Rezeption und Kanonisierung von Wissen. Dabei hat die Erforschung von Wissen nicht allein gelehrtes, theoretisches Wissen zum Inhalt, sondern auch Alltags- und praktisches Anwendungswissen. Die Relation von Text und Bild spielt in diesem Zusammenhang eine, die Epochen vor und nach der ‚Gutenberg-Galaxis‘, Vormoderne und Gegenwart, medial unmittelbar verbindende Rolle. Zentral sind darüber hinaus Fragen nach Formen und Bereichen des alternativen oder auch ungesicherten Wissens.