Projektteam, von links nach rechts: Sascha Ott, Andreas Schäuble, Katharina Feld, Tobias Gohlke, Tobias Düser, Andreas Lindenmann, Thomas Kinsky, Bernard Been, Raphael Grau, Victor Mas
Project details
Project management
Dieses Projekt beschäftigt sich mit dem Thema des misshandlungsbedingten Kopftraumas (abusive head trauma; AHT) bei Kindern in den ersten beiden Lebensjahren. Diese Art von Verletzungen stellt eine der häufigsten nichtnatürlichen Todesursachen bei dieser Altersgruppe dar. Das Verständnis der zugrundeliegenden pathophysiologischen und biomechanischen Mechanismen ist begrenzt, was zu anhaltenden Diskussionen und Kontroversen führt. Im Vordergrund steht die Frage, ob die beobachteten Verletzungen auch durch kleinere Traumata, wie Stürze aus geringer Höhe oder minimale Kopfanstöße verursacht wurden oder ob sie auf andere Faktoren zurückzuführen sind. Problematisch ist hierbei die stark eingeschränkte Datenbasis zu eindeutig identifiziertem AHT.
Die Vision des Forschungsvorhabens ist es, ein lernfähiges Modell aufzubauen, welches auf Methoden des „Machine Learning“ basiert und bei der Ermittlung des Verletzungshergangs bei AHT Fällen unterstützen soll. Zur Erzeugung der notwendigen Trainingsdaten und auch zur Unterstützung der Forensik sollen realistische Kinderschädel-Modelle (AHT-Dummy) entwickelt werden, um Verletzungsmechanismen nachbilden und Verletzungshergänge verstehen zu können. Ein interdisziplinärer Ansatz aus Biomechanik, forensischen- und Ingenieurswissenschaften ist erforderlich, um ein altersangepasstes, sensorintegriertes, physisch-virtuelles Modell eines Kinderschädels zu entwickeln. Hierfür arbeiten das Institut für Rechtsmedizin aus Heidelberg (UKHD) gemeinsam mit dem Institut für Produktentwicklung aus Karlsruhe (IPEK am KIT) und ausgewählten Partnern aus der Unfallforschung, Biomechanik und Crashtest-Dummy-Entwicklung.
Innerhalb des HEiKA-Forschungsprojektes „AHeaD“ soll eine grundlegende Basis für die Entwicklung eines solchen Modells erarbeitet und ein Grundstein für eine langfristige Zusammenarbeit zwischen den Partnern und weiteren Forschungseinrichtungen gelegt werden.