FACE - Facing Environmental Change: Research, Communication, Action

AsFreeH2O: Eignung und soziale Akzeptanz von Wasserreinigungstechnologien unter Einfluss zukünftiger Meerwasserspiegelanstiege

Das Grundwasser in Bangladesch weist vielfach hohe Gehalte an Arsen sowie weiterer problematischer Inhaltsstoffe und mikrobielle Belastungen auf. Trotzdem wird es mangels geeigneter Filtersysteme ohne Aufbereitung in den meisten Regionen auch als Trinkwasser genutzt. In den Küstenregionen stellt zusätzlich die Versalzung des Wassers ein zunehmendes Problem dar.

Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung nachhaltiger Trinkwasseraufbereitungssysteme, die an die vorliegende Grundwasserzusammensetzung und an die Bedürfnisse der Nutzer in Bangladesch angepasst sind. Hierfür wurden unterschiedliche Filtermethoden (Membrantechnologie, verschiedene Adsorptionsmedien) hinsichtlich ihrer Elimination von Arsen und weiterer Wasserinhaltsstoffe inkl. Salz geprüft. Im Fokus stehen Nachhaltigkeit, soziale Akzeptanz sowie die Wirtschaftlichkeit der eingesetzten Materialien und Technologien, auch im Hinblick auf mögliche Veränderungen der Grundwasserzusammensetzung durch den Klimawandel.

Im Labormaßstab sowie durch erste Prototypen in der Praxisanwendung in Bangladesch konnte die prinzipielle Eignung von zwei innovativen Adsorptionsfiltermedien nachgewiesen werden. Umfassende Untersuchungen der Grundwasserzusammensetzung an zwei Projektstandorten (Nabiganj, Sylhet und Sirajganj, Rajshahi) lassen jedoch darauf schließen, dass aufgrund multipler Störstoffe (bis 500 µg/l Arsen, bis 21 mg/l Phosphat, bis 31 mg/l Ammonium, bis 42 mg/l Eisen und bis 4 mg/l Mangan) eine Vorbehandlung des Wassers erforderlich ist. Als Alternative zu den Adsorptionsverfahren wurden Methoden der Membranfiltration untersucht. Diese eignen sich besonders zur Entfernung von organischem Material (DOC) sowie mikrobieller Belastungen und werden deshalb insbesondere für die Trinkwassernutzung von Oberflächengewässern in Betracht gezogen.  

In der gemeinsamen Projektfortsetzung zwischen KIT und Universiät Heidelberg liegt daher der weitere Forschungsschwerpunkt auf der Vorreinigung bzw. der Kombination der beiden untersuchten Filtermethoden.

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